19.03.2024 von Edgar Heckmann

9. Paddy’s Night – ein voller Erfolg!

Volles Haus bei stimmungsvoller Folk Rock-Musik im Kursaal Bad Wimpfen bei der 9. Paddy’s Night: In Search Of A Rose und Tír Nan Og brachten die 400 Zuschauerinnen und Zuschauer sofort von Null auf 100 und sorgten vier Stunden lang für eine ausgelassene Stimmung.

Andreas Sommer schrieb in seiner Rezension in der Heilbronner Stimme begeistert:

„Was haben die Kleinstädte Lemgo in Ostwestfalen und Eichstätt in Bayern gemeinsam? Sie beherbergen zwei der besten deutschen Folkrock-Bands. Bei der Paddy’s Night im Kurhaus entpuppt sich In Search Of A Rose aus Lemgo als die etwas authentischere Band, die Bayern von Tír Nan Og als die etwas besseren Stimmungsmacher. Die Kulturinitiative Blacksheep hat in der Reduktion von drei auf zwei Bands alles richtig gemacht. 350 Zuhörer feiern ausgelassen mit Guinness und Kilkenny in den irischen Nationalfeiertag zu Ehren des Bischofs Patrick hinein.

Praller Mix aus traditionellen Tunes

Kaum stehen In Search Of A Rose auf der Bühne, wippt und klatscht das auf Party gebürstete Publikum zu ihrem Celtic Rock á la Flogging Molly und Dropkick Murphys. Seit Ewigkeiten spielen Ebl Mandingo (Gesang, Mandoline), Maze Kyeck (Bass, Banjo), Joanne O’Linn (Geige), Rudi Richman (Gitarre) und MacGable (Schlagzeug) zusammen. Mit ihrem prallen Mix aus traditionellen irischen Tunes und Rock packen sie das Publikum beim Schlafittchen und machen es für den Rest des Abends zu Verbündeten.

In „Rebel Town“ erweisen sie ihrem Lieblingswirt die Ehre, während die Ballade „Sentry“ über den Kriegsalltag unter die Haut geht. Diese „So-Far-From-Home“-Melancholie hebt sich wohltuend vom High-Speed-Folkrock ab, geht dann aber bei „Dirty Old Town“, das die Dubliners und Pogues berühmt gemacht haben, rasch wieder in stampfenden Folkrock über. In Search Of A Rose, benannt nach einem Waterboys-Song, machen den Kursaal zum Pub und lassen in „Free Polka Jamboree“ mit kernigem Schlagzeug-Solo auch Platz für Ska und Hip Hop. Zugabe: eine akustische Version von Abbas „Dancing Queen“.

Bewegung auf der Bühne in Bad Wimpfen

Bei Tír Nan Og herrscht permanent Bewegung auf der Bühne. Kein Wunder, denn der gälische Bandname bedeutet „Land der ewigen Jugend“. Ihr Instrumentarium ist vielfältig, zur klassischen Rockbesetzung mit Gitarren, Bass und Schlagzeug gesellen sich die unentbehrliche Geige, Flöte, Akkordeon, Thinwhistle, Dudelsack und die archaische Nyckelharpa. Gitarrist und Sänger Robert Meyer ist der Hauptmoderator und Animateur, der in seinen deutschen Ansagen schön das „r“ rollt.

Sie besingen die letzte Kneipe auf dem Weg in die Hölle, in der das Guinness-Glas nie leer werden möge („Last Order“), schieben einen Shanty ein und fordern das Publikum zum „Mitspringen“ auf. Und das hüpft wie die Band selber, mit viel Gefidel geht die Post ab, während sich Flötistin Sarah Kucharek auch als prima Rockröhre erweist. „Sing, Ye Bastards“ rufen diese verrückten bayerischen Iren ins Publikum. Geiger Matthias Pracht wagt sich mit seinen irrwitzigen Läufen mitten in die Menge und wird beim Circle-Pit von den Fans umtanzt.

Der Auftritt von Tír Nan Og macht Spaß, weil er so kontrastreich ist. Vom Highspeed-Folkpunk über Zuprost-Lieder wie „Slánte“ und Rap-Einlagen bis zu einer politisch motivierten Ballade wie „Sea Of Sorrow“ reicht das Spektrum. Bei „Sea Of Sorrow“ im Zugabenteil leuchten die Handy-Taschenlampen auf. Viele werden es nicht gewusst haben: für alle ertrunkenen Geflüchteten.

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